Weihnachten im Schuhkarton


Der barmherzige Samariter. Ein Paradebeispiel für christliche Nächstenliebe. Wenn jemand einem Menschen in Not geholfen hat, dann er. Aber neben der tatkräftigen Hilfe steht bei dieser Geschichte noch ein Aspekt im Mittelpunkt: Der Samariter lässt sich von der Not eines anderen Menschen berühren. Tiefes Mitgefühl und Erbarmen veranlassen ihn, dem für ihn Wildfremden zu helfen.

 

 

„Der Schriftgelehrte fragt: Wer ist denn mein Nächster? Da antwortete Jesus und sprach: Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halbtot liegen. Es traf sich aber, daß ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er vorüber. Desgleichen auch ein Levit: als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber. Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte er ihn; und er ging zu ihm, goß Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. Am nächsten Tag zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir's bezahlen, wenn ich wiederkomme. Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste gewesen dem, der unter die Räuber gefallen war? Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm: So geh hin und tu desgleichen!“ (Lukas 10)

 

Was wäre die Welt ohne Barmherzigkeit? Ich glaube, sie wäre kalt. Ohne Barmherzigkeit geht es nicht. Wir brauchen diese Fähigkeit, uns anrühren zu lassen. Das ist überall dort nötig, wo wir als Menschen menschlich miteinander umgehen wollen – ob in unserem Alltag, beim Einkaufen, in Bus und Bahn, in den Vereinen, in der Politik oder in den Kirchengemeinden.

 

Der Samariter hilft nicht nur, weil es seine Pflicht ist. Er lässt zu, dass die Notlage eines anderen ihn berührt. Dass es ihn aus dem Konzept bringt und er seine Pläne ändern muss. Er erbarmt sich. Und das ist so unendlich wichtig.

 

Seit 1990 gibt es ein ganz besonderes Projekt, das sich dem Prinzip der Barmherzigkeit verschrieben hat. Der walisische Geschäftsmann Dave Cooke wollte mit dem Projekt „Operation Christmas Child“ Kindern in Rumänien eine Weihnachtsfreude machen und schlug Freunden vor, einen LKW voller Hilfsgüter dorthin zu schicken. Doch er hatte nicht mit der Einsatzbereitschaft seiner Landsleute gerechnet, und so machten sich am 12. Dezember 1990 nicht nur ein LKW, sondern gleich mehrere Transporte mit Hilfsgütern, 17 Ehrenamtlichen und den allerersten Schuhkartongeschenken auf den Weg nach Rumänien. Drei Jahre später stieg „Samaritan’s Purse“ in das Projekt ein, eine weltweit agierende Hilfsorganisation, die in verschieden Krisengebieten helfen. Seit 1996 werden unter dem Namen „Weihnachten im Schuhkarton“ auch im deutschsprachigen Raum Weihnachtskartons für Kinder in Osteuropa, wie zum Beispiel Georgien, Litauen, Lettland, Polen, Rumänien, Slowakei, gepackt.

 

Die Aktion hat sich zur weltweit größten Geschenkaktion für Kinder in Not entwickelt. Seit 1993 wurden weltweit bereits über 178 Millionen Kinder in über 150 Ländern erreicht.

 

Auch unsere Kirchengemeinden wollen in diesem Jahr an dieser besonderen Weihnachtsaktion teilnehmen und so Kindern und Jugendlichen eine Freude machen. Auf der ganzen Welt gibt es Millionen von Kindern, die unter schwierigen Lebenssituationen leiden – Krieg, zunehmende Naturkatastrophen, Armut, Vernachlässigung und Perspektivlosigkeit. Viele Eltern haben nicht das Geld, ihren Kindern das nötigste zu kaufen, geschweige denn Weihnachtsgeschenke. Dabei geht es nicht nur um materielle Dinge. Durch einen liebevoll gepackten Schuhkarton erleben Kinder das einmalige Gefühl, dass sie ohne Vorbedingungen geliebt sind. Dieses Gefühl unterstreicht die Weihnachtsbotschaft, die sie bei der Verteilung – den Weihnachtsfeiern - hören: Gott schenkt uns sein größtes Geschenk – unverdient, bedingungslos, überraschend- Jesus Christus.

 

Ich lade Sie herzlich ein, dass wir uns gemeinsam an dieser Aktion beteiligen und uns wie der barmherzige Samariter von der Not dieser Kinder berühren lassen.

 

Wenn Sie einen solchen Karton packen wollen, dann haben Sie bis 16. November dazu Zeit. Bekleben sie die Kartons mit Weihnachtspapier, befüllen sie ihn mit Geschenken wie Schulmaterialien, Hygieneartikel, Kleidung, Spielzeug und anderen Dingen, und legen sie noch einen persönlichen Gruß oder ein Foto mit in den Karton.

 

Weitere Informationen finden sie auf den Flyern, die in den Kirchen liegen oder sie besuchen unsere Homepage. Auch weiter hinten in diesem Gemeindeblatt finden sie noch einige Informationen vor allem über die Abgabeorte. Gerne können Sie sich auch bei mir melden oder bei den Gemeinde- und Sprengelräten ihrer Kirchengemeinde.

 

Bleiben Sie gesund und behütet.

Ihre Pfarrerin Christin Bärwald

Download
Flyer Weihnachten im Schuhkarton
https://www.die-samariter.org/
Weihnachten_im_Schuhkarton_Flyer2020_D_w
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Nähere Information zu dem Projekt: https://www.die-samariter.org/


Abgabeorte

Ort Datum Uhrzeit
 Niederroßla - Pfarrhaus 9--16. November 8-12 & 15-18 Uhr
Mattstedt - Pfarrhaus 9-16. November 8-12 & 15-18 Uhr
Pfiffelbach    
     S.Knaack, An der Leite 15 Mo. 9. November 9-12 & 16-19 Uhr
  Mi. 11. Novemver 9-12 & 16-19 Uhr
     D. Berbig, Kirchgässchen 2 Fr. 13. November 16-20 Uhr
Wersdorf - Blockschänke 9-16. November 10-18 Uhr
Liebstedt - Kirche Mi. 11. November 18-20 Uhr
Oßmannstedt    
     Kirche / Pfarrscheune Di. 10. November 17-19 Uhr
     Fam. Wiechmann, Karl-Liebknecht-Str. 5 Fr. 13. November 16-18 Uhr
     Fam. Wiechmann, Karl-Liebknecht-Str. 5 Sa. 14. November 10-12 Uhr