Tauffest


an und in der Ilm

Auszug aus der Predigt

 

So ein Freundschaftsarmband ist auch ein ziemlich cooles Symbol für die Taufe.

  1.  Glaube ist sowas wie eine Freundschaft mit Gott. Und die Taufe zeigt das, wie ein Freundschaftsarmband. Natürlich kann man auch ohne Taufe mit Gott befreundet sein. Aber wie bei einem Freundschaftsarmband auch, ist es mit doch viel schöner! Außerdem habe ich immer etwas, das mich daran erinnert: In meinem Leben gibt es einfach mehr. Nämlich einen guten – eigentlich den besten Freund den man sich wünschen kann.
  2. Vom Materialwert ist so ein Freundschaftsarmband – in der Regel – von keinem hohen Wert. Aber emotional ist es von sehr hohem Wert. Genauso ist es auch bei der Taufe. Unseren Täuflingen wird gleich etwas Wasser über den Kopf geträufelt – oder sie werden ins Wasser getaucht. Nun ist Wasser etwas ganz Alltägliches – Wir trinken es jeden Tag – wir waschen uns damit – wir spülen damit sogar unsere Toilette, ohne darüber nachzudenken. Und doch merken wir auch, wie kostbar Wasser sein kann – wenn es wochenlang nicht regnet. Dann beten wir manchmal auch dafür, damit die Welt – die Pflanzen und auch die Tiere – nicht vertrocknen. Und auch wenn Wasser etwas ganz Alltägliches ist und deswegen nichts Besonderes, wird damit doch die Taufe gestiftet – die Freundschaft zwischen Gott und einem Menschen – die ein Leben lang hält. – Und das ist unendlich viel wert. Zu wissen, da ist jemand, der mich – der mein Kind – liebt – der uns begleitet auf allen Wegen des Lebens – der da ist, wenn Menschen es nicht sein können – der uns behütet und beschützt – und das für immer – für immer und ewig – der uns nicht nur dieses Leben hier auf der Erde geschenkt hat, sondern der uns auch das Leben nach dem Tod schenkt.
  3. So ein Freundschaftsarmband ist ja nicht etwas, das nur ich trage. Es ist meistens sehr individuell – aber nicht einzigartig.Manchmal begegne ich Menschen, die auch so ein Armband tragen. Und dann weiß ich genau: Auch er hat einen besten Kumpel – oder auch sie hat eine beste Freundin.Sie weiß, wie es sich anfühlt, mit jemandem die tiefsten Geheimnisse zu teilen – oder bei einem Bierchen über die Freuden und Sorgen des Lebens zu quatschen.Und das verbindet mich irgendwie mit dem anderen, auch wenn ich ihn oder sie nicht kenne.Auch ein getaufter Mensch steht in einer Gemeinschaft mit Menschen, die so ein Freundschaftsarmbändchen mit Gott tragen. – d.h. auch getauft sind.Und ich finde, das macht etwas mit mir – mit einer Gemeinschaft, wenn ich weiß, da gibt es noch ganz viele andere Menschen, die auch eine Freundschaft mit Gott pflegen – die ihm Vertrauen – mit denen ich mich darüber austauschen kann. Die mich auch mal unterstützen, wenn ich vielleicht gerade kein guter Freund bin und den Kontakt eher schleifen lassen – oder wenn ich das Gefühl habe, dass Gott gerade nicht bei mir ist.Dann können sie mir helfen – für mich da sein – und die Kommunikation zwischen mir und Gott wieder herstellen.

 Eine Unterscheidung zwischen einem Freundschaftsarmband und der Taufe gibt es dann aber doch: Im Gegensatz zu so einem Freundschaftsarmband, geht die Taufe nicht kaputt – sie franzt nicht aus – oder zerreißt. Sie kann auch nicht einfach abgenommen werden – und in die Schublade gesteckt werden, wenn ich sie nicht mehr brauche. Die Taufe gilt für immer und ewig. Gott sei Dank – denn damit ist sie eben nicht alltäglich – sondern etwas Besonderes – ein wahres Gottesgeschenk. Amen